Wie viele Kilometer Sie mit einem Elektrofahrzeug fahren können, nachdem Sie es vollständig geladen haben, hängt von dem Fahrzeug selbst ab. Der folgende Überblick gibt Ihnen eine Vorstellung davon, wie weit moderne Elektroautos heutzutage kommen.
Kürzeste Strecke | Durchschnitt | Längste Strecke |
135 km | 357 km | 685 km |
Hinweis: Diese Zahlen basieren auf den Daten, die zum Zeitpunkt der Artikelerstellung verfügbar waren. Die geringste Reichweite hat der Renault Twingo Electric, die höchste der Lucid Air Dream Range Edition. Der Schnitt basiert auf Berechnungen der Electric Vehicle Database
Beim Wechsel zur Elektromobilität spielt die Reichweitenangst zwar immer öfter keine große Rolle mehr, die Reichweite an sich ist und bleibt aber ein wichtiges Entscheidungskriterium – und das, obwohl Deutsche und Österreicher*innen pro Tag im Schnitt nur rund 35 Kilometer und die Schweizer*innen sogar nur 30 Kilometer zurücklegen.
Im folgenden Artikel finden Sie alles, was Sie über die Reichweite von Elektroautos wissen müssen: welches EV-Modell hat die höchste Reichweite, welches die geringste, wie viel Reichweite benötigen Sie für Ihren täglichen Arbeitsweg und welche Faktoren können die Reichweite beeinflussen.
Inhaltsverzeichnis
Wenn Sie die Reichweite und Ladeinformationen für ein bestimmtes Modell nachschlagen möchten, werfen Sie einen Blick in unsere Datenbank.
Seit 2012 nimmt die Zahl der Neuzulassungen von Elektroautos weltweit kontinuierlich zu. 2022 wurden rund 11 Millionen Elektroautos verkauft. Das sind doppelt so viele als noch im Jahr zuvor.
In Deutschland wurden im August 2023 im Vergleich zum Vorjahr doppelt so viele Elektroautos verkauft. Heute ist jedes dritte verkaufte Auto ein EV. Österreich verzeichnete zwischen April und Juni 2023 mit 66 Prozent europaweit den zweitgrößten Zuwachs bei den E-Auto-Verkaufszahlen (nur in den Niederlanden war der Zuwachs mit 96 % noch höher). Und auch in der Schweiz stieg zu Zahl der Neuzulassungen von Elektroautos von Januar bis September 2023 von 25,7 Prozent auf 33,4 Prozent.
Obwohl die Verkaufszahlen von E-Autos steigen, sorgen sich immer noch viele neben der Reichweite vor allem um verfügbare Ladestationen und Ähnliches.
Während laut Expert*innen Privatkund*innen in Österreich aktuell die hohen Strompreise und die intransparente Ladestruktur abzuschrecken scheinen, sind es bei den Deutschen vermutlich eher die hohen Anschaffungskosten. Die Schweizer*innen kritisieren primär die mangelnde Ladeinfrastruktur und die Ökobilanz der E-Autos.
Die Reichweite ist zwar noch Thema, aber rückt aufgrund der großen technologischen Fortschritte zunehmend in den Hintergrund.
Basierend auf den Daten vom November 2023 beträgt die durchschnittliche Reichweite von E-Autos 357 km.
Die Frage nach der Reichweite von E-Autos ist nie leicht zu beantworten. Wie weit ein Elektroauto fährt, hängt vom Fahrzeug selbst, vom Ladestand der Batterie, vom Fahrverhalten und sogar vom Wetter ab.
Bei all der Unberechenbarkeit, die sich dadurch ergeben mag, ist eines jedoch klar: Die durchschnittliche Reichweite von E-Autos hat in den vergangenen Jahren signifikant zugenommen.
Wussten Sie, dass es 2011 am US-amerikanischen Markt nur drei verschiedene E-Auto-Modelle gab? Laut der US-amerikanischen Umweltschutzagentur, der US Environmental Protection Agency, lag deren maximale Reichweite bei voller Ladung zwischen rund 100 km und 150 km.
Heute ist die durchschnittliche Reichweite drei Mal so hoch.
Welches EV-Modell hat nun also die höchste Reichweite?
Aktuell führt der Lucid Air Dream (Range Edition) die Liste an. Bei moderatem Fahrverhalten und durchschnittlichen Witterungsverhältnissen beträgt seine Reichweite im Alltag 685 km.
Zu den Faktoren, die die Reichweite eines Elektroautos im Alltag bestimmen, kommen wir, wie gesagt, später noch.
Hier ein erstes Beispiel:
Der Lucid Air Dream Range Edition behauptet, bei Kaltwetterfahrten auf der Autobahn eine Mindestreichweite von 505 km zu haben. Bei milderen Temperaturen in der Stadt soll er eindrucksvolle 960 km schaffen.
Ok so, the Lucid Air Dream has the number one spot, but what about others?
Here’s a quick overview of the top 5 electric car models that currently have the longest range available.
1. Lucid Air Dream Edition | 645 - 685 km |
2. Lucid Air Grand Touring | 665 km |
3. Mercedes EQS | 565 - 640 km |
4. Tesla Model S | 550 - 570 km |
5. Lucid Air Pure | 560 km |
Hinweis: Um zu einer umfassenden Liste zu kommen, haben wir Modellvariationen herausgenommen und Daten aus der EV Database verwendet. |
Sehen wir uns nun an, welche E-Autos sich am anderen Ende des Spektrums befinden, also die geringste Reichweite haben?
Die Daumenregel lautet: Je größer das Fahrzeug, desto größer kann die Batterie sein. Und umgekehrt. Kleine Stadtautos sollen wendig, günstig und einfach zu parken sein. Sie haben daher meist auch weniger Platz für die Batterie, werden in der Regel aber auch nicht für die Langstrecke angeschafft.
Eines der kleinsten E-Autos, die wir finden konnten, ist der Renault Twingo Electric. Der kleine Viersitzer hat eine Reichweite von 135 km mit einer vollen Ladung. Dafür dauert es nur 75 Minuten, um ihn bei einer Ladegeschwindigkeit von 22 kW vollzutanken – das ist um einiges schneller als bei größeren EVs mit größeren Batterien.
Als EVs noch in den Kinderschuhen steckten, kam der Nissan LEAF, einer der ersten Bestseller, auf eine maximale Reichweite von rund 160 km. Heute schafft der 2023 Nissan Leaf bis zu 385 km.
Auch der Hyundai Kona, der Volkswagen ID.4 und der Kia EV6, die alle zu recht leistbaren Preisen erhältlich sind, schaffen bei voller Ladung zwischen 300 km und 600 km
Warum?
Weil Batterien leistungsstärker und günstiger geworden sind.
Bei der Herstellung von E-Autos sind Batterien die teuersten Komponenten. Ihr Preis ist jedoch in den vergangenen Jahren signifikant gesunken. Schätzungen zufolge sollen Elektrofahrzeuge daher bereits 2026 preislich mit Verbrennern mithalten können.
Wir haben bereits erwähnt, dass die Größe der Batterie ein wichtiger Faktor für die Reichweite Ihres E-Autos ist.
Das ist aber nicht der einzige Faktor, der in Sachen Reichweite eine Rolle spielt.
Die Geschwindigkeit, die Sie fahren, die Häufigkeit Ihrer Beschleunigungsvorgänge, die Verwendung von Klimaanlage oder Heizung und die Höhe der Außentemperatur haben einen Einfluss darauf, wie weit Sie mit einer vollen Ladung fahren können.
Sehen wir uns das genauer an.
Je schneller Sie fahren und je aggressiver Sie beschleunigen, desto höher der Stromverbrauch.
Je kälter es ist, desto mehr Strom verbraucht Ihr E-Auto.
Wenn Sie die Heizung, die Klimaanlage oder andere elektrische Funktionen benutzen, sinkt die Distanz, die Sie mit einer vollen Ladung fahren können.
Um diese Faktoren greifbarer zu machen, hat Renault für seinen ZOE e-Tech Electric ein praktisches Tool entwickelt: einfach die Fahrbedingungen eingeben und das Tool zeigt, wie sich die Kapazität der Batterie verändert.
Es mag heute E-Auto-Modelle geben, die mehr als 600km Reichweite schaffen. Das bedeutet aber nicht, dass das für Sie die beste Reichweite ist.
Kurz gesagt: Eine gute Reichweite ist die, die die Bedürfnisse des Fahrenden erfüllt.
Bei der Auswahl eines Elektrofahrzeugs ist die Reichweite eine wichtige Kennzahl. Laut unserer Umfrage im Rahmen unseres Mobility Monitor 2022 zählt sie zu den Top-Kriterien, die viele potenzielle EV-Fahrer*innen vor dem Kauf sorgfältig prüfen.
Im Alltag ist die Reichweite aber oft gar nicht so ein großer Faktor, wie viele meinen.
Der Großteil der Menschen wird die Reichweite ihres EV an einem einzigen Tag nicht ausschöpfen. Deutsche und Österreicher*innen fahren im Jahr rund 12.775 km. Das sind im Schnitt 35 km pro Tag. Bei den Schweizer*innen ist es sogar noch weniger: circa 10.950 km pro Jahr, also rund 30 Kilometer pro Tag.
Mit unseren täglichen Wegen – sei es zur Arbeit, nach Hause oder zum Supermarkt – werden wir die maximale Reichweite eines E-Autos also niemals aufbrauchen.
Ein weiterer Vorteil ist, dass Sie Ihr E-Auto aufladen können, während Sie zu Hause schlafen oder im Büro arbeiten. Sie werden also in der Regel nicht warten, bis Ihre Batterie leer ist, sondern den Ladestand Ihres Elektrofahrzeugs immer wieder zwischendurch aufbessern.
Und auch die Unternehmen, die E-Autos herstellen, versuchen mit innovativen Funktionen wie Driving to Empty (DTE) EV-Fahrer*innen die Sorge vor einer leeren Batterie zu nehmen.
DTE steht für „Driving to Empty“. Es handelt sich dabei um eine Anzeige im E-Auto, auf der Sie ablesen können, wie weit Sie mit dem jeweiligen Ladestand Ihrer Batterie voraussichtlich noch kommen, bevor Ihnen der Strom ausgeht.
Die verbleibende Reichweite, die Ihnen diese Funktion zeigt, ist eine Schätzung auf Basis aktueller Faktoren, wie Ihrem bisherigen Verbrauch seit der letzten vollen Ladung, dem aktuellen Ladestand Ihrer Batterie sowie den Fahrbedingungen.
Für EV-Fahrer*innen ist es essenziell zu wissen, wie weit sie noch kommen, da es keinen Plan B gibt. Erreicht der Ladestand der Batterie den Wert Null, ist es vorbei und das Fahrzeug muss zum nächsten Ladepunkt abgeschleppt werden. Notdienste können nicht einfach einen Kanister Benzin oder Diesel vorbeibringen. In so einem Fall bleibt daher nur der Abtransport zur nächsten Ladestation und der kostet in der Regel nicht nur Geld, sondern auch Zeit. Außerdem tut solch ein vollständiges Entladen auch der Batterie Ihres E-Autos nicht gut.
Aus diesem Grund machen es Ihnen die meisten E-Autos sehr schwer, die Batterie vollständig zu entladen. Einige Premiummodelle berechnen dafür zum Beispiel nicht nur die verbleibende Reichweite, sondern warnen Sie auch, sobald Sie sich zu weit von der nächstgelegenen Ladestation entfernen. Andere, wie der Nissan Leaf, gehen in den Turtle-Modus, bevor sie vollständig entladen. Sie können dann noch rund einen Kilometer mit maximal 50 km/h fahren, um Ihr E-Auto sicher zu parken und Hilfe zu holen.
Beachten Sie immer, dass der DTE-Wert auf den jeweiligen Bedingungen basiert. Betrachten Sie ihn also nicht als unumgänglich. Sobald Sie Ihren Fahrstil verändern oder die Heizung einschalten, könnte sich die Reichweite verringern. Nähert sich Ihr Ladestand der Null und der DTE-Wert zeigt, dass Sie es noch knapp bis zur nächsten Ladestation schaffen, empfiehlt es sich, so energieeffizient wie möglich zu fahren.
Ja, aber weder in dem Ausmaß noch in der Geschwindigkeit, wie viele befürchten. Aktuell geht man davon aus, dass die meisten EV-Batterien zwischen 10 und 20 Jahre lang halten, bevor sie ersetzt werden müssen. Die Wahrscheinlichkeit, dass die Batterie das Auto überlebt, ist also hoch.
EV-Batterien hören auch nicht über Nacht auf, zu funktionieren. Ihre Leistung nimmt mit der Zeit langsam ab.
Viele EV-Fahrer*innen berichten von einem Verlust von wenigen Prozentpunkten über mehrere Jahre hinweg. Sieht man sich den durchschnittlichen Verlust über alle Fahrzeugmodelle hinweg an, kommt man auf einen Schnitt von nur 2,3 Prozent pro Jahr.
Zur Veranschaulichung: Wenn Sie heute ein Elektroauto mit einer Reichweite von 350 km kaufen, haben Sie fünf Jahre später immer noch eine Reichweite von 310 km.
Um den unbegründeten Sorgen entgegenzuwirken, bieten die meisten Unternehmen, die E-Autos herstellen, ihren Kund*innen eine Garantie für acht bis zehn Jahre (beim Verbrenner bekommen Sie meist nur fünf Jahre).
Find out more about EV charging
Ein Elektroauto zu fahren, unterscheidet sich in vielerlei Hinsicht vom Fahren eines Benziners. Vor allem das Konzept des Aufladens ist vielen neu. In unserem umfassenden Guide finden Sie alle Informationen über das Laden eines E-Autos. Finden Sie heraus, wie viel es kostet, ein E-Auto aufzuladen, wie lange es dauert, welche Ladestandorte am häufigsten genutzt werden, was der Unterschied zwischen Level 1, Level 2 und Level 3 ist, wie lange eine Batterie hält und welche Kabel, Anschlüsse und Adapter es gibt.