Infrastruktur | Laden am Arbeitsplatz | Unternehmen
Juni 16, 2022 | EVBox
Weltweit boomt der Markt für Elektroautos, wobei 2021 das höchste jährliche Wachstum seit 2012 zu verzeichnen war. Mit einem Elektromarktanteil von 13 Prozent in Deutschland sind wir zweifelsohne auf dem Weg zur Elektromobilität, und Arbeitsplätze bilden da keine Ausnahme. Immer mehr Arbeitnehmer kehren an ihren Arbeitsplatz zurück und erwarten eine Ausstattung, die ihren veränderten Bedürfnissen gerecht wird. Unseren Untersuchungen zufolge laden 40 Prozent der derzeitigen Fahrer von Elektroautos ihr Fahrzeug bereits im Büro, und jeder Fünfte würde dies gerne tun, wenn es die Möglichkeit dazu gäbe.
Für Arbeitgeber, die ihr Mitarbeiterengagement steigern wollen, kann das Laden von Elektroautos eine verlockende Möglichkeit darstellen. Da die Elektromobilität für viele Unternehmen jedoch ein völlig neues Konzept ist, kann die Umsetzung einer erfolgreichen Ladestrategie recht verwirrend erscheinen. Dieser Artikel führt Sie durch einige der gängigsten Optionen für den Arbeitsplatz und hilft Ihnen, das richtige Geschäftsmodell für das Laden von Elektroautos zu finden.
Viele Unternehmen stellen ihren Mitarbeitern einen Firmenwagen zur Verfügung und erwägen die Elektrifizierung ihres Fuhrparks als nachhaltigere Option. Aber oft hängt der Zugang zu einem Firmenwagen von der Funktion ab, und nicht jedes Unternehmen bietet standardmäßig einen Firmenwagen an. Auch wenn Ihr Unternehmen keinen eigenen Fuhrpark hat, kann es sinnvoll sein, Ladestationen für Elektroautos in Ihrem Unternehmen zu installieren.
Da die Menschen zunehmend auf die Elektromobilität umsteigen, werden auch immer mehr Ihrer Mitarbeiter Elektroautos fahren. Die Bereitstellung von Ladestationen an Ihrem Arbeitsplatz könnte daher dazu beitragen, neue Talente zu gewinnen und die Mitarbeiterzufriedenheit zu steigern.
Einer der Hauptvorteile eines Elektroautos ist die Möglichkeit, das Auto dort zuladen, wo es geparkt ist, und sich so die Fahrt zu einer Tankstelle zu sparen. Während dies für viele zu Hause der Fall ist, gehören Arbeitsplätze zu den begehrtesten Orten für E-Fahrer, um ihr Auto zuladen.
Hinzu kommt, dass einige Arbeitnehmer, insbesondere in städtischen Gebieten, zu Hause keinen Zugang zu einer Ladestation haben. Für diese Mitarbeiter ist es schwieriger, die Anschaffung eines Elektroautos überhaupt in Erwägung zu ziehen, da sie auf die öffentliche Ladeinfrastruktur angewiesen sind. Die Möglichkeit, am Arbeitsplatz zu laden, kann der Grund für den Umstieg auf die Elektromobilität sein.
Im Großen und Ganzen gibt es - je nach den Bedürfnissen und Zielen des Unternehmens - zwei Ansätze für das Laden von Elektroautos am Arbeitsplatz. Die erste Alternative besteht darin, das Laden von E-Autos als kostenlosen Service anzubieten, zum Beispiel als Zusatzleistung für Mitarbeiter. Bei diesem Modell wird das Laden den Mitarbeitern oder anderen berechtigten Nutzern kostenlos zur Verfügung gestellt.
Die andere Alternative ist das kostenpflichtige Laden von Elektroautos. In diesem Fall zahlen die Nutzer für das Laden ihrer Fahrzeuge. Die Gebühren und Tarife können je nach Art des Nutzers unterschiedlich sein. Angestellte könnten zum Beispiel von einem ermäßigten Tarif profitieren, während Kunden und Besucher den vollen Preis zahlen. Diese Methode hat den Vorteil, dass sie dem Unternehmen zusätzliche Einnahmen verschafft und die Ladeinfrastruktur für Kunden oder Besucher zugänglich macht.
Jedes Modell hat seine Vor- und Nachteile. Welches Modell für Ihr Unternehmen das richtige ist, hängt von mehreren Faktoren ab. Im Folgenden werden die beiden gängigsten Geschäftsmodelle für das Laden von E-Autos am Arbeitsplatz etwas näher betrachtet.
Ein Bonus ist jede zusätzliche Vergütung, die ein Unternehmen seinen Mitarbeitern zusätzlich zu ihrem Gehalt anbietet. Zusatzleistungen sind ein entscheidender Faktor, wenn es darum geht, Spitzenkräfte zu gewinnen und zu halten. Diese können auch einem Unternehmen helfen, sich in den Augen der Bewerber von seinen Mitbewerbern abzuheben.
Andererseits kann es für ein Unternehmen von erheblichem Nachteil sein, wenn es keine - oder nur unzureichende - Zusatzleistungen anbietet. So würden sich beispielsweise 49 Prozent der Arbeitnehmer innerhalb von 12 Monaten nach einem neuen Arbeitsplatz umsehen, wenn sie mit den angebotenen Leistungen unzufrieden sind. Entscheidungen wie diese sind nicht billig: Untersuchungen zeigen, dass es ein Unternehmen bis zu 400 Prozent des Jahresgehalts eines Mitarbeiters kosten kann, einen hochrangigen Mitarbeiter zu ersetzen, der seine Stelle verlässt.
Natürlich ist das kostenlose Laden von Elektroautos nicht die einzige Lösung für die Zufriedenheit Ihrer Mitarbeiter und auch nicht der einzige Vorteil, den Ihr Unternehmen in Betracht ziehen sollte, aber es könnte der Vorteil sein, den Ihre Mitarbeiter wirklich zu schätzen wissen.
Wussten Sie, dass mehr als 58 Prozent der Mitarbeiter das soziale und ökologische Engagement eines Unternehmens bei der Wahl ihres Arbeitsplatzes stark berücksichtigen? Die deutliche Zunahme der Nutzung von Elektroautos in den letzten Jahren geht Hand in Hand mit einem wachsenden Umweltbewusstsein: Etwa zwei von drei (potenziellen) Elektroautofahrern sind der Meinung, dass Elektroautos Teil der Lösung im Kampf gegen den Klimawandel sind.
Das Laden von Elektroautos als Zusatzleistung für Mitarbeiter hat seine Vorteile. Ein anderer Ansatz besteht darin, das Laden als kostenpflichtige Dienstleistung anzubieten und die Ladestationen sogar für die Nutzung durch Dritte zu öffnen. Auf diese Weise kann das Unternehmen eine zusätzliche Einnahmequelle erschließen und den Strompreis kompensieren.
Je nach Art des Unternehmens und des Standorts kann die Installation von öffentlich zugänglichen Ladestationen für Elektroautos ein Unternehmen "auf die Landkarte" setzen, indem Fahrer dorthin gelenkt werden und potenziell andere Angebote verkauft werden, während ihr Auto geladen wird. Neben Gästen und Kunden, die für die Nutzung der Ladestation bezahlen, können Unternehmen auch Mitarbeitern, die ihre Fahrzeuge laden wollen, eine ermäßigte Gebühr anbieten, was die Mitarbeiterzufriedenheit weiter steigern kann.
Je nach Ihren Gegebenheiten können verschiedene Tarife in Frage kommen:
Unabhängig davon, ob das Laden von Elektroautos zur Erzielung von Einnahmen oder als Zusatzleistung für Mitarbeiter genutzt wird, müssen Unternehmen bei der Installation der Ladeinfrastruktur einige Dinge beachten. Vor allem, wenn mehrere Nutzergruppen beteiligt sind, muss das Ladegerät verschiedene Zahlungsmethoden oder Einstellungen akzeptieren können. Vielleicht möchten Sie sogar den Service nach Tageszeit, Nutzer oder sogar Funktion differenzieren. Dies kann schnell zu einer wachsenden Komplexität führen, die manuell nur schwer zu bewältigen ist; in den meisten Fällen empfiehlt sich eine Software für das Lademanagement, um all diese Transaktionen problemlos abzuwickeln.
Im heutigen digitalen Zeitalter ist der Zugang zu Daten und Erkenntnissen entscheidend für gute Entscheidungen. Viele moderne Ladestationen sind mehr als nur ein Stück Hardware und bieten Anschlussmöglichkeiten an Software-Management-Systeme. Mit einer guten Software für das Lademanagement können Sie Ihre Anlagen einfach verwalten, verschiedene Ladetarife festlegen und aus dem Fahrerverhalten lernen. So können Unternehmen beispielsweise problemlos individuelle Gebühren für verschiedene Nutzer festlegen, von Besuchern bis hin zu Mitarbeitern, oder sogar zwischen Vollzeit- und Teilzeitbeschäftigten unterscheiden.
Die Software für das Lademanagement trägt auch zur Steigerung der Energieeffizienz bei, indem der Verbrauch optimiert wird. Intelligente Funktionen wie Peak Shaving und dynamischer Lastausgleich stellen sicher, dass die Ladestation nie mehr als den eingestellten Strom aus dem Netz zieht und dass die verfügbare Kapazität intelligent auf alle Ladestationen verteilt wird.
Wenn es um die Rechnungsstellung geht, kann eine intelligente Ladesoftware sicherstellen, dass die Kosten einfach und genau den richtigen Beteiligten zugeordnet werden. Durch die Automatisierung von Zahlungen und Rückerstattungen macht diese Lösung die manuelle Buchhaltung überflüssig und sorgt für einen reibungslosen Rechnungsstellungsprozess, unabhängig vom Nutzer.
Schließlich kann die intelligente Software für das Lademanagement das Berichtswesen optimieren und auf eine einfache Weise verwertbare Erkenntnisse über den Status der Ladestationen, die Lademuster und den Energieverbrauch generieren, so dass Unternehmen fundiertere Geschäftsentscheidungen treffen und ihre Energieeffizienz optimieren können.
Mit der zunehmenden Verbreitung von Elektroautos ändert sich auch die Einstellung der Verbraucher: Fast jeder fünfte deutsche Autofahrer erwägt den Kauf eines Elektroautos. Die Unternehmen müssen mit diesem Trend Schritt halten und ihren Mitarbeitern relevante und vielfältige Leistungen anbieten: 40 Prozent der Arbeitnehmer erwarten Leistungspakete, die auf ihre individuellen Bedürfnisse und Umstände zugeschnitten sind. Heute ist das Laden von Elektroautos eine hervorragende Möglichkeit, bestehende Mitarbeiter zufrieden zu stellen, neue Talente zu gewinnen oder sogar eine zusätzliche Einnahmequelle zu erschließen.
You may also like
Intelligentes Laden zu Hause: Dynamisches Lastmanagement erklärt
Weiterlesen
You may also like
Was ist intelligentes Laden und wie funktioniert es?
Weiterlesen
Smart charging | Infrastruktur | Zuhause
Erfahren Sie, was dynamisches Lastmanagement ist, wie es funktioniert und warum es eine vorteilhafte Funktion zum Laden von Elektroautos für Zuhause ist.
Smart charging | Infrastruktur | Wohnbereich
Erfahren Sie, was intelligentes Laden von E-Autos ist und wie Sie beim Laden zuhause damit Ihre Energieeffizienz optimieren (und die Stromrechnung senken) können.
Infrastruktur | Zertifizierung
Das deutsche Mess- und Eichgesetz soll Sicherheit für Verbraucher schaffen und eine weitere Hürde beim Kauf beseitigen. Lesen Sie hier warum.
Abonnieren Sie den EVBox Newsletter für die neuesten Updates, Artikel und Meinungen rund um das Thema Elektromobilität