Wie lange das Laden eines Elektroautos dauert, hängt von vielen Faktoren ab. Um Ihnen jedoch eine einigermaßen genaue Schätzung zu geben, finden Sie hier einen kurzen Überblick über die durchschnittliche Ladezeit.
* Ungefähre Zeit zum Laden des Akkus von 20 Prozent auf 80 Prozent des Ladezustands (SoC). Nur für illustrative Zwecke: Es handelt sich nicht um exakte Ladezeiten, da einige Fahrzeuge nicht in der Lage sind, bestimmte Eingangsleistungen zu nutzen, und/oder keine Schnellladung unterstützen.
Die Elektromobilität ist auf dem Vormarsch - Prognosen zufolge wird der Markt für Elektrofahrzeuge (EV) bis 2030 ein Volumen von 190 Milliarden Dollar erreichen. Dennoch ist die Elektromobilität für viele ein neues und unbekanntes Konstrukt, das mit vielen Zweifeln und Unsicherheiten behaftet ist.
Abgesehen von Preis und Reichweite ist eine der wichtigsten Fragen, die sich potenzielle Fahrer*innen von Elektrofahrzeugen stellen, die Ladezeit. Unsere Umfrage in Zusammenarbeit mit Ipsos ergab, dass 30 Prozent der potenziellen Elektroautofahrer*innen über die Ladezeit eines Elektroautos besorgt sind.
Um einige dieser Bedenken zu beseitigen, zeigen wir in der folgenden Übersicht die durchschnittlichen Ladezeiten.
Ladestufe |
Ausgangsleistung beim Ladevorgang |
Kleines E-Auto (40 kWh Batterie) |
Mittleres E-Autos (65 kWh Batterie) |
Großes E-Autos (90 kWh Batterie) |
Stufe 1 |
2,3 kW | 11h36m | 18h50m | 26h05m |
Stufe 2 | 7,4 kW | 3h36m | 5h51m | 8h06m |
Stufe 2 | 11 kW | 2h25m | 3h56m | 5h27m |
Stufe 2 | 22 kW | 1h08m | 1h45m | 2h27m |
Stufe 3 | 50 kW | 32 min | 52 min | 1h12m |
Stufe 3 | 100 kW | 16 min | 26 min | 36 min |
Stufe 3 | 150 kW | 17 min | 24 min | |
Stufe 3 | 240 kW | 11 min | 15 min | |
Stufe 3 |
300 kW | 8 min | 11 min |
Ungefähre Zeit zum Aufladen des Akkus von 20 Prozent auf 80 Prozent Ladezustand (SoC). Nur für illustrative Zwecke: Es handelt sich nicht um exakte Ladezeiten, da einige Fahrzeuge bestimmte Stromversorgungen nicht verarbeiten können und/oder unterstützen keine Schnellladung.
Sie möchten die voraussichtliche Ladezeit für Ihr Elektroauto oder für ein bestimmtes Modell wissen? Dann nutzen Sie unser kostenloses Tool.
Doch was beeinflusst die Ladezeiten von Elektroautos? Die Antwort ist nicht so einfach, wie Sie vielleicht denken. Mehrere Faktoren bestimmen, wie lange das Laden eines Elektroautos dauert.
Wenn Sie diesen Artikel lesen, ist die Elektromobilität wahrscheinlich ziemlich neu für Sie.
Bevor wir also einsteigen, ist es wichtig zu verstehen, wie sich die "Tankmentalität" eines E-Fahrzeugs von der eines Benzinfahrzeugs unterscheidet. Normalerweise tanken Fahrer*innen von Benzinfahrzeugen immer dann, wenn die Tankanzeige sich dem Ende zuneigt.
Bei E-Fahrzeugen lassen die meisten Fahrer*innen den Akku nicht vollständig entleeren, sondern laden ihn auf, wenn sie parken.
Dies wird als opportunistisches Laden bezeichnet und bedeutet, dass die gesamte wertvolle Parkzeit, die man über Nacht zu Hause, bei der Arbeit oder im Supermarkt verbringt, genutzt werden kann, um die Batterie aufzuladen und einsatzbereit zu halten. Außerdem ist es aus Gründen der Batteriegesundheit empfehlenswert, die Batterie nicht vollständig zu entladen, bevor sie wieder aufgeladen wird.
Es stimmt also, dass das Laden eines Elektroautos länger dauert als das Tanken von Benzin. In den meisten Fällen werden Sie das jedoch nicht bemerken, weil Sie sich währenddessen mit anderen Dingen beschäftigen können.
Genau wie die Größe des Tanks eines Benzinfahrzeugs bestimmt die Größe der Fahrzeugbatterie, wie viel Energie ein Fahrzeug speichern kann. Gemessen in Kilowattstunden (kWh), dem elektrischen Äquivalent zu einem Liter oder einer Gallone, gilt: Je größer die Batterie, desto länger dauert das Aufladen.
Da einige größere Fahrzeuge, wie z. B. der Porsche Taycan oder das Tesla Model S, mit Batteriekapazitäten von 90 kWh bzw. 75 kWh mehr Energie benötigen als andere, dauert der Ladevorgang bei gleicher Leistung länger als bei einem kleineren Fahrzeug. Natürlich haben sie, wenn sie vollgeladen sind, eine viel größere Reichweite als ein Fahrzeug mit einer kleineren Batterie.
Ähnlich wie die Tankanzeige eines Autos gibt der Ladezustand (SoC) an, wie viel Energie Ihr Elektrofahrzeug zwischen "voll" und "leer" verbrauchen kann. Einfach ausgedrückt, handelt es sich dabei um den prozentualen Anteil der Ladung, den Ihre Fahrzeugbatterie im Verhältnis zu ihrer Kapazität zu einem bestimmten Zeitpunkt hält.
Aufgrund der Funktionsweise der Batterie kann eine Batterie mit einem niedrigen SoC eine viel höhere Leistung aufnehmen als eine mit einem hohen SoC. Wie die nachstehende Grafik zeigt, wird der Ladevorgang immer langsamer, je näher die Batterie eines E-Fahrzeugs der Vollladung kommt.
Aus diesem Grund ist das Laden eines Elektrofahrzeugs von 20 auf 80 Prozent viel schneller als von 80 auf 100 Prozent.
Größere Batterien bedeuten zwar, dass sie mehr Strom speichern können, aber nicht immer schnellere Ladezeiten, da einige Fahrzeuge eine höhere Leistung aufnehmen können als andere. Das Tesla Model 3 zum Beispiel hat eine Schnellladekapazität von 250 kW, während der kleinere Peugeot e-208 nur 50 kW Schnellladung unterstützt - ein großer Unterschied bei den Ladezeiten.
Eine kleine Batterie bedeutet also nicht unbedingt, dass ein Fahrzeug schneller geladen wird. Die oben erwähnte Tesla-Batterie mag zwar weitaus größer sein als die des Peugeot, aber sie benötigt weniger Zeit zum Aufladen, wenn sie schnell geladen wird.
Die Wetterbedingungen spielen eine entscheidende Rolle dabei, wie schnell Sie ein Elektrofahrzeug aufladen können. Batterien arbeiten am effizientesten, wenn die Temperaturen zwischen 20-25°C liegen. Wenn die Temperaturen zu niedrig oder zu hoch sind, kann der Ladevorgang etwas länger dauern, insbesondere bei Verwendung einer Schnellladestation. Dies liegt daran, dass das Batteriemanagementsystem (BMS) eines Fahrzeugs die Leistung reduziert, um die Batterie bei höheren oder niedrigeren Temperaturen zu schützen.
Es gibt verschiedene Ladelevel, bei denen im Allgemeinen gilt: Je höher das Ladelevel, desto schneller kann Ihr Fahrzeug geladen werden. Werfen wir also einen Blick auf die einzelnen Level, um zu sehen, wie sie sich unterscheiden.
Beim Laden auf Level 1 wird das mitgelieferte Kabel an eine normale Haushaltssteckdose angeschlossen.
Das Laden über eine Haushaltssteckdose ist die langsamste Art, ein Elektrofahrzeug aufzuladen. Haushaltsübliche Steckdosen liefern bis zu 2,3 kW (10 A). Das entspricht einer Reichweite von etwa 6 bis 8 Kilometern pro Stunde. Wenn Sie also zum Beispiel einen Peugeot e-208 mit 50 kW an einem Level-1-Ladegerät vollständig aufladen möchten, würde dies 24 Stunden und 30 Minuten dauern. Diese Methode ist nicht nur langsam, sondern kann unter bestimmten Umständen auch gefährlich sein. Erfahren Sie, warum wir diese Lademethode nicht empfehlen.
Level-2-Laden bedeutet, dass Sie Ihr Fahrzeug über eine Ladestation aufladen, die entweder an der Wand, an einem Mast oder auf dem Boden montiert ist. Aufgrund ihres Preises und ihrer Ladegeschwindigkeit werden Level-2-Ladegeräte häufig in privaten und gewerblichen Bereichen eingesetzt.
Je nach Leistung und Fahrzeugtyp ist das Laden an einer Level-2-Ladestation etwa 5 bis 15 Mal schneller als das Laden an einer normalen Steckdose.
Level-2-Ladegeräte gibt es mit unterschiedlichen Ladeleistungen. Bei einer Stunde Ladezeit mit einem 7,4-kW-Ladegerät beträgt die Reichweite etwa 40 Kilometer, mit einem 11-kW-Ladegerät etwa 60 Kilometer und mit einem 22-kW-Ladegerät etwa 120 Kilometer. Bei diesen Berechnungen handelt es sich um Schätzungen auf der Grundlage eines durchschnittlichen Batterieverbrauchs von 18 kWh pro 100 km.
Zum Vergleich: Das vollständige Aufladen eines Peugeot e-208 mit 50 kW an einer 11-kW-Ladestation auf Level 2 würde nur 5 Stunden und 15 Minuten dauern - deutlich schneller als beim obigen Beispiel mit Level 1.
Level-3-Ladegeräte werden auch als DC-Schnellladegeräte bezeichnet und verwenden Gleichstrom (DC) zum Laden eines Fahrzeugs. Kurz gesagt: Ladegeräte auf Level 3 liefern mehr Strom in kürzerer Zeit und sind daher ideal für Tankstellen und Flotten. Da eine viel höhere Spannung zur Verfügung steht, ist es selbstverständlich, dass Gleichstrom-Ladegeräte weitaus leistungsfähiger sind als Ladegeräte auf Level 1 und 2.
Wie der Name schon sagt, ist das DC-Schnellladen die schnellste Art, ein Elektrofahrzeug mit Strom zu versorgen und lädt die meisten Fahrzeuge in nur wenigen Minuten statt in Stunden auf. Level-3-Ladegeräte gibt es in vielen verschiedenen Formen, Größen und Ladekapazitäten. In Kombination mit der Vielzahl von Fahrzeugen und Batterietypen variieren die Ladegeschwindigkeiten und Zeiten sehr.
Da die Technologie für Elektroautos immer weiter fortschreitet, wird es nicht mehr lange dauern, bis das Aufladen von Elektroautos noch schneller wird. Neue Batterietechnologien und verbesserte Schnellladestandards erhöhen ständig die Ladegeschwindigkeiten von Elektrofahrzeugen. EVBox verfügt über eine neue Gleichstrom-Ladestation, die bereits jetzt bis zu 400 kW liefern kann, was in nur drei Minuten eine zusätzliche Reichweite von bis zu 100 km ermöglicht.
Mit Hinblick auf die Zukunft arbeiten viele Wissenschaftler*innen und Ingenieur*innen bereits daran, die Ladezeit noch weiter zu verkürzen. Ein Team von Harvard-Forschenden hat vor kurzem einen Prototyp einer Lithium-Ionen-Batterie entwickelt, die unter Laborbedingungen in nur drei Minuten mehr als 50 Prozent ihrer Kapazität aufladen kann - und das Tausende von Malen, ohne nennenswert nachzulassen. Dies, so die Forscher*innen, könnte den Weg zu Batterien ebnen, die sich noch schneller vollständig laden lassen.
Es gibt zwar keine simple Antwort in Bezug auf die Ladedauer eines Elektroautos, aber wir hoffen, dass dieser Überblick Ihnen eine gute Vorstellung über die Ladedauer unter Berücksichtigung verschiedener Variablen (das Auto, die Batterie, die Ladestation und die Wetterbedingungen) geben konnte.
Wenn Sie mehr über das Laden von Elektroautos erfahren möchten oder mit dem Gedanken spielen, sich zum ersten Mal ein Elektroauto anzuschaffen, finden Sie in unserem umfassenden Leitfaden einen Überblick über alles, was Sie zum Thema Laden wissen müssen.